Alles oder Nichts, Hopp oder Top, Sekt oder Selters! So kann man die Situation für unsere 2. Mannschaft beschreiben. Die im Herbst letzten Jahres abgebrochene 1. Halbserie der Stadtliga wird im März zu Ende gespielt. Unsere 2. Mannschaft muss noch zweimal ran, am 10.3. zu Hause gegen Süd 6 und gleich danach am 14.3. gegen Süd 7 auswärts. Es geht gegen den Abstieg, Dramatik pur, da auch die Ergebnisse der anderen vier im Abstiegskampf beteiligten Mannschaften wichtig sind. Wie schwer es unsere Mannschaft haben wird, verdeutlicht sich beim Vergleich der Addition der QTTR-Werte der 4 Spieler der Gegner und unserer Mannschaft. Süd 6: 6589; Süd 7: 6351; Hafen 2: 6113. Auch die Rangliste der Stadtliga sieht nur einen Spieler unserer Mannschaft unter den Top 20. Lutz Haubold erscheint dort auf Rang 19. Allein 6 Spieler der gegnerischen Mannschaften sind davor platziert. Keine guten Vorzeichen für die Hafen-Männer. Auf den an Platz 1 spielenden Lutz Haubold wird es ganz besonders ankommen. Er kann an guten Tagen auch die in der Rangliste vor ihm platzierten Spieler schlagen. ( Tabelle Stadtliga )
Lutz kam 2011 zum SV Hafen und das auch nur, weil er für seinen Sohn einen Sportverein suchte, der auch Tischtennis anbot. Tischtennis spielen erlernte Lutz in Karl-Marx-Stadt, dem heutigen Chemnitz, bei der damaligen BSG Wismut. Nach dem Studium in seiner Heimatstadt, an der dortigen TU, ruhte für ihn auch der Sport. Der studierte Maschinenbauingenieur setzte vorerst Prioritäten seine berufliche Zukunft betreffend. EDV, Netzwerke, DOS, Windows statt Vorhand, Rückhand, Abwehr und Angriff waren seine Schlagwörter. Es führte ihn dann 1998 in die Selbständigkeit. Die programmgesteuerte Verwaltung der Vermietung von Arbeitsbühnen in ganz Europa beherrschte seinen Arbeitsalltag. Da die Familie Haubold es für sinnvoll hielt, dass es für den Sohn aus gesundheitlichen Gründen besser sei, an der gesunden Ostseeluft zu wohnen, kauften sie 2007 ein Haus im Ostseebad Nienhagen. Von da an wurden die europaweiten Haubold-Kunden aus einem kleinen Örtchen an der Ostsee bedient. Das Geschäft stabilisiert, die Familie nach und nach an der Ostsee heimisch geworden, jetzt konnte sich Lutz langsam wieder seinem Sport widmen. Eine Freizeittruppe in Nienhagen konnte aber diesen Sport nicht für den Nachwuchs bieten, daher kam der SV Hafen ins Spiel. Die gerade von Uwe Tornow ins Leben gerufene Nachwuchsarbeit im Verein kam da gerade recht. Der Sohn von Lutz konnte das Tischtennis spielen erlernen, Lutz fand auch endlich wieder sportliche Betätigung an der Platte und so ganz nebenbei eine neue sportliche Heimat. Viel Training und nach und nach spielte Lutz sich in die 1. Mannschaft, stieg mit dieser im Laufe der Jahre bis in die Landesliga auf. Jetzt, mit 58 Jahren, ist sein Platz in der 2. Mannschaft, die in einer sehr starken Stadtliga spielt.
Die Spieler der anderen Hafen-Mannschaften schauen gespannt auf die beiden noch anstehenden Spiele und drücken den Mannen um Kapitän Achim Krüger natürlich die Daumen. Am Ende zählt auch jedes gewonnene Einzel oder Doppel, denn auch die kleinen Punkte könnten über Abstieg/Nichtabstieg entscheiden.
Foto: Paul Schmidt
ela