Seit 2018 hatten die Männer drei verschiedene Trainer, wie ist das Team damit umgegangen und wie haben die unterschiedlichen Trainer das Team beeinflusst?
„Man muss sagen, dass wir nach der Zeit von Johannes Reske einen relativ großen Umbruch hatten. In dieser Übergangszeit zu Mark haben viele ältere und auch verdiente Spieler den Verein verlassen. Das war schwierig, weil der Altersschnitt in der Mannschaft schlagartig gefallen ist und sich die seither junge Truppe erst einmal finden musste. Die Entwicklung in der Folgezeit war allerdings durch mehr Konstanz geprägt. Wir hatten nicht mehr so viele Abgänge in den letzten ein, zwei Jahren und konnten als Mannschaft dementsprechend zusammenwachsen. Das Offensivspiel, das den Fußball der Mannschaft unter Martin Thom und Eric Holz vor meiner Rückkehr entscheidend geprägt hat, haben wir auch unter Johannes Reske in der Landesliga versucht weiterzuführen. Das mündete in der Saison unter Johannes regelmäßig in relativ spektakulären Spielen. Ich erinnere mich da an Spiele in Baabe, wo wir mal 5:2, glaube ich, gewonnen haben. Aber auch gegen Penkun, die ja jetzt in der Verbandsliga spielen und damals unangefochtener Spitzenreiter waren, gelang uns mit einem 3:2 Heimsieg ein echter Coup“, erinnert sich der gebürtige Rostocker. „Unter Mark wurde ein eher defensiverer Spielstil gepflegt. Das entsprach zum einen seinem taktischen Stil, zum anderen haben uns nach dem ersten Jahr in der Landesliga aber auch ein, zwei wichtige Angreifer verlassen, sodass auch das Spielermaterial nicht unbedingt optimal für Offensivfußball geeignet war. Wir hatten dann eine eher defensivere Grundordnung, die zu Teilen auch funktioniert hat. Am Ende sprangen dabei aber tabellarisch gesehen zwei nicht so erfolgreiche Jahre dabei heraus. Jetzt unter Neile ist schon klar zu spüren, dass da ein früherer Stürmer an der Seitenlinie steht, der von der Mannschaft offensiv ein wenig Ballett verlangt. Dass uns diese offensive Ausrichtung guttut und wir Tore schießen können, haben wir in der Hinrunde bereits unter Beweis gestellt. Nun gilt es das Ganze auch wieder ins Gleichgewicht zu bringen, defensiv die viele kleinere Fehler auszumerzen und unser Zweikampfverhalten zu verbessern, sodass unsere Tore dann auch Punkte einbringen. Positiv festzuhalten ist in Hinblick auf die Entwicklungen der letzten Jahre auf jeden Fall, dass die Mannschaft trotz der Trainerwechsel und nach dem Umschwung, den es zwischendurch gab, nicht zerfallen ist, sondern sich gefestigt hat in ihrer jungen Zusammensetzung“, so Richter. Er sei guten Mutes, dass mit dem aktuellen Trainerteam langfristig erfolgreich gearbeitet werden könne. Die vielen Trainerwechsel seien beim SV Hafen in der Vergangenheit leider ein wiederkehrendes Muster gewesen. Gefühlt sei jedes Jahr ein neuer Trainer gekommen und das möchte und sollte man jetzt versuchen abzulegen. „Man sollte sich da nicht zuletzt auch als Spieler selbstverständlich hinterfragen und die Frage stellen, woran es gelegen hat. Mit Neile, Gurke und auch dem Rest des Trainer- und Betreuerteams haben wir nun aber optimale Voraussetzungen und ich bin überzeugt davon, dass wir in dieser Konstellation langfristig und erfolgreich arbeiten werden.“
JR