Die ganze Saison ist wie ein nie endender Bungeejumping-Sprung mit eingebauten Cliffhanger-Szenen. Dem tiefen Fall bis kurz vor der Grasnarbe (1:7 bei KüBo) folgt ein kurzer Höhenflug (2:1 gegen Trin, 1:0 in Bergen). Rasant geht es wieder runter (0:4 gegen Ribnitz). Und zwischendurch erwischt man wie gegen Bölkow (1:0-Führung) ein kleines Brettchen irgendwo in der Mitte, krallt sich fest und steht. Zwar wackelig, aber immerhin. Aber zack, werden einem die Beine weggehauen. Man schwankt, kämpft um den Halt. Doch leider schafft man es nicht und kippt. Mit letzter Kraft rappelt man sich nochmals auf, hängt mit einer Hand am Brett. Doch der Gegner ist unbarmherzig, tritt auf die Finger. Völlig entkräftet muss man loslassen und es geht wieder nach unten. Die 1:2-Niederlage gegen den Bölkower SV tut weh.
Dabei begann es gegen den Tabellenvierten recht ordentlich. Es entwickelte sich trotz Hitze und holprigen Rasen ein offenes Spiel, wobei die Torchancen zunächst eher Mangelware blieben. Ein Spiel dauert aber 90 Minuten, insofern war noch reichlich Zeit und alles gut.
Mit zunehmender Spieldauer konnte Hafen immer wieder Nadelstiche setzen. Nach einem Konter erkämpfte sich der SVH in der 34. Minute eine Ecke. Mathias Liedtke stand blank und köpfte unhaltbar ein! Pure Magier! Eine weitere Großchance durch Jonas Koszinski parierte der Bölkower Torwart stark. Die Pausenführung war jedenfalls nicht unverdient.
Die Gäste müssen ordentlich Dampf bekommen haben, denn in der 2. Hälfte spielten sie deutlich druckvoller und versuchten immer wieder mit langen Bällen unsere Abwehr zu überspielen. Bis zur 64. Minute hielt Hafen dem Druck stand. Doch innerhalb von 7 Minuten drehte der Favorit das Spiel. Bei zwei Ecken konnte der SVH nicht entscheidend klären, Michael Hintze nutzte dies eiskalt aus.
Doch unsere Männer berappelten sich wieder und erarbeiteten sich durch Hannes Treichel und Gunnar Krenth zwei hochkarätige Chancen, die leider nicht genutzt werden konnten.
Und dann war Schluss und wir stehen ohne Punkte da. Selbst aus Gästesicht wäre zumindest ein Remis das gerechtere Resultat gewesen. Danke für das Kompliment, der Bölkower SV ist eine äußerst sympathische Mannschaft. Und leider können wir uns dafür nichts kaufen.
Jut, es ist wie es ist, die Situation sehr ernst. Jetzt hilft nur die Ruhe zu bewahren und alle Kräfte zu bündeln. Wir müssen beim SV Warnemünde an gezeigte Nehmerqualitäten anknüpfen und gewinnen. Vom Termin (Freitag, den 13. Mai um 19:00 Uhr in W’mde) her ist das
völlig okay. Hafen-Support wird dringend gebraucht, die Heimathafen-Redaktion ist dabei.
Torfolge: 1:0 Mathias Liedtke (34.), 1:1 Michael Hintze (64.), 1:2 Michael Hintze (71.)
Hafen: Oliver Lüth, Mattes Becher (72. Gunnar Krenth), Mathias Liedtke, Steffen Evers, Jens Peter, Theo Schumacher, Lucas Assmann (67. Julius Zimmermann), Hajo Rüting (78. Dennis Cordt), Tim Ohm, Hannes Treichel, Jonas Koszinski – Sebastian Sager
Alles für den SV Hafen Rostock!